CHINA-NEGOTIATION
© Copyright china-negotiation.com: Florian W. Mehring (siehe Impressum).
© „Die Hohe Schule der Kriegskunst bei Geschäftsverhandlungen“ alle Rechte beim Verlag Dr. Kovač, Hamburg.
Ausschnitt aus dem
Werk
Eine Bühne errichten
Hier folgt ein Ausschnitt aus der Hohen Schule der Kriegskunst bei
Geschäftsverhandlungen mit einem Bezug auf Donald Trump.
Kapitel 5, Abschnitt (II): (S. 202 f.)
Hinweis: Fußnoten sowie eckige Klammern werden hier nicht
wiedergegeben
Foto: Michael Vadon
Das zweite Ziel ist die Errichtung einer Bühne.
Die
Person
mit
der
schwarzen
Maske
verhandelt
gestützt
auf
Argumente
oder
Stärke,
um
für
die
Person
mit
der
weißen
Maske
eine
Bühne
zu
errichten.
Wenn
wir
verhandeln,
werden
wir
in
der
Regel
erst
die
Person
mit
der
schwarzen
Maske
auftreten
lassen,
damit
danach
die
Person
mit
der
weißen
Maske
als
Kontrast
zu
ihr
erscheint.
Man
setzt
daher
die
schwarze
Maske
mit
dem
Ziel
ein,
eine
Bühne
für
die
Person
mit der wei-ßen Maske zu errichten.
Zur
Zeit
bedient
sich
der
amerikanische
Immobilienspezialist
Donald
Trump
oft
dieses
Schachzugs.
Wenn
er
etwas
kauft,
lässt
er
häufig
seinen
Anwalt
kommen
und
sorgt
dafür,
dass
dieser
mit
dem
Kunden
in
Konflikt
gerät,
und
zwar
so
heftig,
dass
der
Kunde
nahe
daran
ist,
den
Verstand
zu
verlieren.
Dann
taucht
plötzlich
der
Chef
auf
und
tut
dergleichen,
als
beschimpfe
er
den
Anwalt.
„Ich
habe
es
Ihnen
schon
mehr-mals
gesagt:
Über
diese
Dinge
können
Sie
sich
mit
anderen
Leuten
streiten.
Wie
können
Sie
sich
aber
mit
Herrn
Wang
anlegen!“
Danach
sagt
er:
„Herr Wang! Es tut mir leid, dieser Anwalt hat keine Ahnung.“
Er
weist
den
Anwalt
zurecht
und
zieht
den
Kunden
aus
dem
Sumpf.
In
Wirklichkeit
war
jener
Anwalt
herbeigekommen,
um
seinem
Chef
als
Treppe
zu
dienen.
Er
sang
die
Arie
der
schwarzen
Maske.
Am
Anfang
der
Verhandlung
sang
er
ein
äußerst
„schwarzes“
Lied.
Nur
so
konnte
anschließend
die
weiße
Farbe
der weißen Maske als Kontrast hervortreten.
Die
richtige
Spielweise
besteht
deshalb
darin,
dass
erst
die
schwarze
und
dann
die
weiße
Maske
auftritt.
Die
Errichtung
einer
Bühne
für
einen
rei-bungslosen
Fortgang
der
Verhandlung
funktioniert
grundsätzlich auf diese Weise.
Ist
es
auch
möglich,
dass
zuerst
die
weiße
und
dann
die
schwarze
Maske
auftritt?
Ja,
es
ist
möglich.
Ich führe dazu ein Beispiel an:
Wenn
Sie
sich
sehr
dominant
verhalten,
sage
ich
Ihnen:
„Herr
Wang,
es
tut
mir
leid,
aber
wenn
Sie
die
Verhandlung
auf
diese
Art
und
Weise
immer
weiter
in
die
Länge
ziehen,
wird
mich
mein
Chef
rügen
und
durch
einen
anderen
ersetzen,
der
Ihnen
im
Gegensatz
zu
mir
–
das
sage
ich
Ihnen
–
mehr
Schwierigkeiten
bereiten
wird.
Sollte
dieser
in
Zukunft
Ihr
Ansprechpartner
sein,
wird
die
Sache noch komplizierter werden.“
Sehen
Sie,
wenn
man
mit
seiner
Aussage
schon
so
weit
geht,
dann
kündigt
man
an,
dass
eine
schwarze
Maske
auftauchen
wird.
Dies
ist
eine
Aufforde-rung
an
Sie,
darüber
nachzudenken,
ob
Sie
mit
mir
herumspielen
wollen
oder
nicht.
Wenn
Sie
sich
entscheiden,
mein
Spiel
nicht
zu
spielen,
werde
ich
gehen,
und man wird mich durch eine schwarze Maske ersetzen.
Jemand
stellt
die
Frage:
Diese
schwarze
Maske
sollte
auftreten,
erscheint
aber
schlussendlich
nicht,
wie
kann
man
dann
das
Spiel
fortsetzen?
Wir
könnten
in
diesem
Fall
eine
Ausrede
erfinden
und
behaupten,
unser
Chef
sei
ins
Ausland
verreist,
und
wir
könnten
sagen:
„Er
hat
mich
vor
sei-ner
Abreise
gebeten,
diesen
Fall fertig zu
verhandeln. Deshalb werde ich einstweilen nicht gehen.“
Gewöhnlich
werden
immer
eine
weiße
und
eine
schwarze
Maske
miteinan-der
kombiniert.
Merken
Sie
sich,
dass
im
Allgemeinen
der
Grundsatz
[gilt]:
Unten
schwarz
[und]
oben
weiß,
die
schwarze
[Maske]
tritt
auf
den Plan, um die weiße [Maske] als Kontrast hervortreten zu lassen.